Mr. Sorry und das japanische Meer

Kinosaki ist sehr erholsam, lang schlafen, durch den Ort wandeln, Fisch essen und abends baden gehen, mehr passiert eigentlich nicht. Nur am ersten Tag, da hatten wir volles Programm. Unser Vermieter, dessen englischer Wortschatz vorwiegend aus dem Wort „Sorry“ besteht, hatte uns angeboten, mit uns ans Meer zu fahren.

Sorry, sorry, sorry, war das erste, was wir 20151022-Kinosaki-Lumix-57von ihm hörten, als wir ein paar Minuten nach unserer Ankunft warten mussten, weil er noch unterwegs war. Dann sorry, dass es lediglich im Erdgeschoss eine Hightech-Toilette gibt und im ersten Stock nur traditionelle Stehklos. Sorry, dass er morgens nur Kaffee zubereitet und wir uns unser Frühstück im Supermarkt gegenüber holen müssen. Sorry, dass er unsere Schuhe aufgeräumt hat, uns den Zettel mit dem W-LAN-Passwort zu spät gab und natürlich sorry, sorry, sorry für die Nachtbaustelle.

20151020-Kinosaki-Nikon-37Am Steuer seines gelben Flitzers zeigt er sich dann etwas selbstbewusster und so begeistert von der schönen japanischen Landschaft, dass er ab und zu mal auf die Gegenfahrbahn gerät – sorry.
Das Meer – „Japanese sea“, 20151020-Kinosaki-Nikon-15wie er es uns präsentiert – ist nur ein paar Kilometer weg. Zuerst geht es über schwarzwaldähnliche Hügel und dann liegt es vor uns: wild und wunderbar blau. Ein paar Fischerdörfer, die Strände menschenleer, zerklüftete Buchten und kleine Inseln.
Er führt uns zu einer Grotte, die nach beiden 20151020-Kinosaki-Nikon-19Seiten offen ist. Die Steine sind etwas glatt, auf dem Rückweg rutscht er aus und fällt hin – sorry! 20151020-Kinosaki-Nikon-32

Nach jedem kurzen Stopp wird die nächste Attraktion angekündigt und bei der letzten: sorry, the tour is over. Als wir zurück zum Hotel kommen, wartet ein neuer Gast vor der Tür. Er stürzt aus dem Auto und rennt zum Eingang: sorry, sorry, sorry!

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3 Kommentare

  1. Hallo Globonauten,

    der Blog ist Spitze. Es ist schön an eurer Reise teilzuhaben. Ich schaue täglich nach neuen Beiträgen, sie wecken manche Errinerungen.
    Schreibt bitte weiter und erzählt von eurem Urlaubsglück.

    Grüße aus Stuttgart
    Hanna

    1. Hallo Hanna,
      schön, dass Dir die Seiten gefallen 🙂
      Wir sind nun bereits mehr als 80 Tagen unterwegs und haben es, anders als im Roman, noch nicht um die Welt geschafft.
      Das ist ein echtes Glück, denn noch liegen viele spannende Orte vor uns.
      Juhu!
      Liebe Grüße
      Eric

  2. Hi, dieser Mr Sorry-Sorry ist mir echt sympathisch, denn hierzulande, wirst das nicht so häufig zu hören bekommen, vielmehr „Sorry der Bus ist leider schon ohne dich weitergefahren“, weil Busse aus Prinzip nicht warten!!!!!

    Dann lieber deinen Mr Sorry-Sorry inkl. Action-Sightseeing-Driving
    lg Janni

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