Südwestlich von Minsk entspringt die Memel. Sie windet sich fast zu gleichen Teilen ihrer Gesamtlänge durch Belarus und Litauen, wird bei Kaliningrad kurzzeitig zum Grenzfluss zu Russland und mündet dann nach fast tausend Kilometern im Kurischen Haff in die Ostsee. Eine Vorstellung von dem Land, dem der Fluss seinen Namen gibt, habe ich nicht. Das Memelland, war das nicht mal deutsch? Oh je, ich habe keine Ahnung.
In Druskininkai stoße ich das erste Mal auf die Memel. Sie fließt quasi hinter meinem Haus vorbei und lange wandere ich an ihrem Ufer durch den feuchten Nadelwald. Dabei kommt mir die Idee: ich möchte der Memel folgen, auf ihrer ganzen litauischen Länge, von Druskininkai bis ans Kurische Haff. Und herausfinden was das war, mit diesem Memelland.
Die erste Etappe bis Kaunas hätte ich – Memel hin, Memel her – in jedem Fall absolviert. Nicht nur wegen meiner guten Erfahrungen 2018. Die zweitgrößte Stadt Litauens ist 2022 Europäische Kulturhauptstadt und damit quasi Pflichtprogramm. Kaunas ist wieder so großartig, dafür braucht es einen eigenen Bericht. Aber die Memel gerät trotzdem nicht aus meinem Blick. Besonders an der Spitze der Altstadt, wo sich Neris und Memel vereinen – ein romantischer Ort, vor allem für spektakuläre Sonnenuntergänge.
Nach einer glücklichen Woche in Kaunas mache ich mich auf den Weg und folge dem Fluss weiter. Zapyškis heißt meiner erster Stopp. Einsam und hell leuchtend steht eine gotische Kirche aus dem 16. Jahrhundert am Ufer. Zerstörungen und Überflutungen haben ihr über die Jahrhunderte nichts anhaben können, deswegen strahlt sie mit dem blauen Himmel um die Wette.
Der Reiseführer empfiehlt als nächstes Ziel Vilkja, etwa 15 Kilometer flussabwärts. Aber da muss ich lernen, dass es nicht viele Brücken gibt über die Memel. Die nächste eigentlich erst wieder da, wo ich übernachten möchte, rund 50 Kilometer entfernt von hier. Und die schönen Orte unterwegs, die liegen auf der anderen Flussseite. Die Lösung könnte eine Fähre sein, die in Vilkja die Memel quert. Ich schaue mir Bilder im Internet an – nein, so viel Abenteuer brauche ich nicht. Da fahre ich lieber zwanzig Minuten nach Kaunas zurück und überquere den Fluss dort auf einer komfortablen Brücke. Als ich die Fähre später live sehe, bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung – die Litauer mögen sich ja sogar mit Wohnmobilen auf die Klapperkiste trauen, ich nicht….
Die Strecke nördlich der Memel ist den Umweg jedenfalls wert gewesen – sehr hübsch thronen die Orte über dem Fluss, Backsteinkirchen und Herrenhäuser in bester Aussichtslage. Das Schlösschen auf dem Hügel in Raudonė wird beschrieben als – litauisiert wie alle Namen hier – das „lietuvskasis Hogvartas“, das litauische Hogwarts. Hier sei nämlich auch eine Schule untergebracht. Zwar deuten sie an, dass das erst der Fall war, nachdem die historische Innenausstattung entfernt wurde, aber ich mag’s mir trotzdem ansehen. Für einen Euro fünfzig kann man das Schlösschen besichtigen und den Turm über eine sehr schiefe Wendeltreppe besteigen. Dafür hat man einen tollen Blick über die Memel. Und man kann Klassenzimmer aus den 50ern mit hunderten von Hirschgeweihen erleben. Das vermittelt zwar keine Harry-Potter-Atmosphäre, ist aber eine sehr skurrile Erfahrung.
Mein Ziel für die nächsten zwei Nächte ist Kukarske, ein alter Bauernhof mit allerlei Federvieh, dessen Eier ja jemand verspeisen muss. Das soll ich sein, hat meine Wirtin beschlossen, und serviert mir zum Frühstück ein Omelett aus vier Eiern, eine Schüssel Salat, Wurst, Brot, selbstgemachte Marmelade, gebratenen Käse und und… Ihr Mann begnügt sich zum Glück mit touristischer Beratung: ich soll nach Sudargas fahren, acht Kilometer weg und fast schon an der russischen Grenze. Das entpuppt sich als sehr guter Tipp, denn der winzige Ort birgt Geschichten, die einen Tag mehr als ausfüllen. Die Hügel, auf denen im Mittelalter fünf Burgen standen und um die herum und obendrüber man einen sehr schönen Spaziergang an der Memel unternehmen kann. Das Denkmal für JD Salinger, dessen Urgroßvater Joseph Zalinger bereits hier auf Roggenfelder schaute. Eine Kirche, die in Niedersachsen als Notkirche für Vertriebene gebaut und viele Jahre später bis hierher transportiert wurde, um der evangelischen Gemeinde endlich einen Ersatz für die von der Wehrmacht zerstörte Backsteinkirche zu bieten. Von den litauischen Bücherschmugglern, die sich gegen die Anordnung des Zaren, nur noch die kyrillische Schrift zu verwenden, wehrten und unter Einsatz ihres Lebens Schriftstücke in litauischer Sprache über die Grenze brachten. Ganz schön viel passiert im kleinen Sudargas.
Aber was ist jetzt mit dem Memelland? Wo beginnt es eigentlich? Bisher habe ich noch keine Spuren deutschen Lebens gefunden. Für einen kleinen Abendspaziergang fahre ich in die Kreisstadt Jubarkas. Mal auf dem Friedhof schauen. Und tatsächlich, ich stoße auf deutsche Gräber. Aber wenige und zeitlich eher willkürlich, mal 1880, mal 1940. Im Park dann ein Schild mit alten Photos: „Östliches Kriegsbild, die Kirche in Jurburg“. Das hört sich doch eher nach Nazieroberung an und so war es auch.
Das Memelland ist der nördlich der Memel gelegene Teil Ostpreußens. Also quasi Nordostpreußen. Und Ostpreußen begann kurz hinter Jubarkas bei Schmalleningken. Ab hier trennt die Memel das frühere Memelland vom Rest Ostpreußens. Heute ist sie der Grenzfluss zwischen dem russischen Kaliningrad und Litauen. Schmalleningken heißt jetzt Smalininkai und hat offensichtlich kein Problem mit seiner deutschen Vergangenheit. Überall im Ort hängen Plakate mit alten Ansichten des vormals deutschen Ortes. Und gegenüber ist Russland. Fast demonstrativ machen die Grenzpfeiler darauf aufmerksam, dass diese Seite aber noch zu Litauen gehört. Bissle nervös bin ich schon, nicht dass ich unbeabsichtigt Putins Zarenreich betrete, aber ein Selfie mit der Grenze muss sein.
Ab hier beginnen die Eichenalleen, die so typisch für Ostpreußen sind. Die Backsteinkirchen und kleinen Friedhöfe mit schmiedeeisernen Kreuzen. Mit Namen, die fremd und doch vertraut klingen. Vorname wie Urte oder Mikkel, Nachnamen wie Wilkereit. Typisch memelländische Namen.
Es sind kleine Orte hier. Ich verbringe eine Nacht in Pagėgiai, früher mal eine der größten Städte des Memellands. Architektonische Zeugen dieser Zeit finden sich im Ortskern, wieder mal tolle Zwischenkriegsmoderne und ein paar Meter weiter das frühere wilhelminische „Kaiserliche Postamt“. Kaum zu glauben, dass zwischen der Errichtung der beiden Gebäude keine zwanzig Jahre lagen. Aber Pagėgiai ist trotzdem nicht mehr als eine Kleinstadt, die gerade droht, in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Denn Pagėgiai ist eigentlich Grenzstadt.
Die nächstgrößere Stadt liegt auf der anderen Seite der Memel – das frühere Tilsit, ja, das vom Käse. Heute heißt die Stadt Sowjetsk und war bis vor kurzem ein geschäftiger Grenzübergang. Über die frühere Königin-Luise-Brücke rollten die Autos vom und ins litauische Panemunė und weiter nach Pagėgiai. Das ist vorbei, vereinzelt sieht man Fußgänger, aber es ist nichts los an der großen Abfertigungsstelle. Ich blicke hinüber auf die Flusspromenade von Tilsit und entgegen prangt mir ein riesiges Z, das an einem der Häuser am Ufer angebracht ist. Irgendwie nimmt Litauen das immer noch ganz schön cool auf.
Jetzt aber ab auf die Insel. Die Kurische Nehrung durfte ich ja schon vor vier Jahren genießen, da war Vorsaison und eine Unterkunft leicht zu finden. Jetzt sind Sommerferien, die Nehrung ist so gut wie ausgebucht und ich weiche ins davor gelegene Memeldelta aus. Eigentlich ja auch der wahre Ort für das Ende meiner Memelreise. Das verschlafene Šilutė hieß bis 1945 Heydekrug und war die zweitgrößte Stadt des Memellandes. Nicht nur die historischen Gebäude spiegeln die Freude der Stadt an ihrer Geschichte wieder. Ganz besonders nett sind die auf der Hauptstraße in den Bürgersteig eingelassenen kleinen Zeitfenster. Mal eine gutbürgerliche Stube, mal ein Postraum, in dem die Angestellten freudig dem Betrachter oben entgegenblicken – ganz reizend.
Auf der Insel Ruß, heute Rusnė, finde ich ein schönes Apartment bei netten Leuten. Und nach einer Woche werde ich sehr froh sein, diesmal auf die Nehrung verzichtet und mich dem entspannten Leben im Delta hingegeben zu haben. Die Insel ist von Kanälen und Flüssen durchzogen, die bunten Holzhäuser ducken sich hinter den Poldern und immer noch kommt es hier regelmäßig zu Überschwemmungen. Alles geht einen Gang langsamer, wenig Autoverkehr, wenig befestigte Straßen, wenige Touristen und noch weniger Leute, die nicht angeln wollen. Dafür aber tausende von Vögeln. Störche überall, in den Nestern steht der fast schon erwachsene Nachwuchs, die Eltern spazieren auf den Wiesen auf der Suche nach Fröschen. Kormorane üben sich im Formationsflug, wie schwarze Perlenketten am Himmel. Schwalben toben im Wind, Rusnė ist ein Vogelparadies. Die Landschaft ist flach, Wiesen, Sümpfe, Morast, hoher Himmel und weiter Blick. Bunte kurische Holzhäuser, backsteinerne Höfe. Hinter leise quietschenden Eisentoren alte Friedhöfe der deutschen Vergangenheit, in deren Erde man einsinkt, als würden einen die Toten berühren wollen. Jetzt habe ich es wahrscheinlich gefunden, das Memelland.
Und wie zur Bestätigung spricht mich Helmut an, auf dem Friedhof von Skirwietell. Erst auf litauisch, ich antworte auf englisch, dann versucht er es mit deutsch. Ein Memelländer hier aus Ruß. 1945, da war er 5, vertrieben nach Vorpommern. Als man dort feststellte, dass die Familie aus dem Gebiet der frisch gegründeten litauischen Sowjetrepublik kam, wurden sie zurückgeschickt. In den 50ern nutzten sie dann die Chance und siedelten wieder nach Deutschland über. Nach der Rente kam er zurück in seine Heimat. Und hier will er für immer bleiben.
Es fängt an zu regnen, heftig. Helmut beschließt, mich in meine Unterkunft zu fahren. Seine Frau spricht fast nur litauisch, sie ist zupackend und fröhlich. Angekommen an meiner Unterkunft, fängt sie an zu lachen. Sie ist um ein paar Ecken verwandt mit meinem Vermieter Saulius und Helmut ging mit der Mutter von Saulius in die Schule. Kleine Welt hier auf Ruß. Er müsste mir unbedingt noch etwas zu lesen geben, über das Memelland, sagt Helmut. Er hat wohl gemerkt, dass ich immer noch etwas staunend vor der Geschichte stehe. Um 7 würde er vorbei kommen und mir eine Broschüre bringen.
Am Abend sind er und seine Frau pünktlich da, sie haben auch gleich eine Flasche Wein mitgebracht. Die Eltern von Saulius kommen dazu, plötzlich stehen auch noch ein Baumkuchen und ein Teller mit frischen Beeren auf dem Tisch im schönen Garten. Helmut bietet mir das Du an und legt dann mal los. So ein klein wenig hatte ich ja schon geahnt, in welche Richtung seine Broschüre gehen könnte. „Julia, dass Du mich nicht für einen rechten Hund hältst.“, beginnt er seine Ausführungen und stößt mit mir an. Dann geht es los, über Chruschtschow und die Krim und Deutschland und die Deutschen und überhaupt. Was ich denn von der Islamisierung Deutschlands halten würde? Welche Islamisierung, frage ich, und verstöre ihn mit meinem afghanischen Schwiegervater. Ja, das mit den Juden, das hätte man anders machen müssen, Hitler hätte ihnen gleich einen eigenen Staat geben sollen und dann gemeinsam gegen den Bolschewismus. Welchen Staat zum Weitergeben hatte Hitler denn? Und warum ein eigener Staat, sie hatten doch eine Heimat, frage ich. And so on… Nein, lieber Helmut, für einen Hund halte ich Dich sicherlich nicht, aber was denn sonst außer rechts? Eigentlich würde ich das alles gerne unter origineller alter Mann, den das Wandern zwischen den Welten aus dem Tritt gebracht hat, verbuchen. Auch weil wir uns durchaus sympathisch sind, seine Frau umarmt mich lange und herzlich zum Abschied, er lädt mich ein, sie jederzeit zu besuchen. Aber leider ist seine Saat aufgegangen. Ich googele später ein wenig und sehe, dass sein Sohn in Norddeutschland für die AfD kandidiert hat. Und neben der Broschüre über das Memelland steckt die Ausgabe einer noch rechteren Zeitung als befürchtet in dem Umschlag, den er mir überreicht hat. Damit ich auch mal das erfahre, was ARD und ZDF mir verschweigen, hatte er angekündigt. Sie sind einfach so durchschaubar, diese AfD-, Quer- und anderen Rechtsdenker.
Aber wie war es denn jetzt mit dem Memelland? Da liegt Helmut’s Broschüre gar nicht weit daneben. Menschen, die deutsch sprachen und sich der deutschen Kultur zugehörig fühlten, lebten schon seit hunderten von Jahren hier. Das Gebiet war Teil des Ordensstaates der Deutschordensritter und des Herzogtums Preußen, aber einfach weit weg vom deutschen Kernland. Erst 1871 kam ganz Preußen und damit auch das Memelland zum Deutschen Reich. Nach dem ersten Weltkrieg war’s damit dann schon wieder vorbei.
Im Versailler Vertrag wurde das Memelland dem Mandat des Völkerbundes unterstellt und französisch verwaltet. Soweit scheinen sich die Historiker einig zu sein. Unterschiedliche Betrachtungsweisen gibt es dann aber zur Revolte von 1923, als litauische Kräfte das Memelland besetzten und erreichten, dass es autonome Region Litauens wurde. Ein Volksaufstand der litauischen Memelländer sei das gewesen, sagten die Litauer, eine Eroberung durch den litauischen Staat, sagt heute wohl die Mehrheit der Historiker. Aber auch das hatte bald sein Ende, 1939 wurde Litauen vom Deutsche Reich gezwungen, das Memelland wieder an Deutschland zu übergeben. Kein Glück für’s Memelland. So weit im Osten bekam man den Krieg hier früh und heftig zu spüren. Und die Flucht war lang und voller Katastrophen, der Untergang der Wilhelm Gustloff, die Flucht über das Frische Haff, all das traf Ostpreußen. Wer in die sowjetische Besatzungszone geflüchtet war, dem drohte die „zwangsweise Rückführung von Memeldeutschen durch sowjetische Dienststellen“ – wer Glück hatte, kam mittel- und besitzlos im Memelland an, für viele endete die Reise aber in Sibirien. Eine Ausreise nach Deutschland war dann erst ab 1958 möglich.
Die Litauer begreifen die deutsche Vergangenheit des Memellandes recht selbstverständlich als Teil der Geschichte ihres Landes. Die alten Kirchen werden – nach jahrzehntelanger Zweckentfremdung durch die Sowjets – wieder hergerichtet und die Friedhöfe erhalten. Es bestehen herzliche Kontakte zu ehemaligen Memelländern. In Saugos, dem früheren Saugen, zeigt mir die Küsterin stolz das Innere der Kirche. Auf der Empore liegen deutsche Gesangsbücher, die von den ehemaligen Bewohnern geschenkt wurden, als wären sie nur kurz weg. Ich solle doch auch zum nächsten Kulturfest kommen, sagt die Küsterin. Wäre bestimmt toll, aber ich muss leider weiter.
Zum Schluss komme ich dann in der früheren Hauptstadt des Memellandes an, die damals sinnigerweise Memel hieß. Im heutigen Klaipėda geht gerade das große Sea Festival zu Ende, die Straßen sind voller gutgelaunter Menschen. Hier deutsche Spuren zu finden, ist nicht schwer, allein schon der Simon-Dach-Brunnen mit dem Ännchen von Tharau auf dem Theaterplatz. Aber die Stadt bietet auch die Chance, modernen deutschen Spuren zu folgen. Nicht nur Kaunas, auch Klaipėda hat seine ganz eigene Ausprägung der Zwischenkriegsmoderne und so mache ich mich auf einen Rundgang durch das Memel der Dreißiger Jahre. Backstein und Bauhaus, das scheint hier durchaus zu funktionieren. Herbert Reissmann und Paul Giesing – später Baurat in Tübingen – verantworteten in kurzer Zeit 200 Neubauten, die noch heute beeindruckend sind. Anders als das ziemlich phantasielose technische Rathaus, das Giesing später in Tübingen baute. Einige Jahre bin ich fast täglich daran vorbeigeradelt und fand es jedesmal scheußlich.
Meine Reise entlang der Memel ist jetzt vorbei. Wie gut, dass ich meiner Idee gefolgt bin. Es waren so interessante Erkundungen und Begegnungen. In einem Land, das eindeutig litauisch ist, aber doch immer wieder auf fast geheimnisvolle Weise deutsche Spuren enthüllt. Ich verstehe, dass sich die Menschen hier wohlgefühlt haben, dass sie bis heute Heimweh haben. Dass sie mit der Vertreibung nicht nur das Land, sondern auch ihre vertraute Gemeinschaft, die sich über Jahrhunderte zwischen zwei Kulturen entwickelt hatte, verloren haben. Das optimistisch Stimmende ist, dass Litauen und damit das Memelland heute ein Teil Europas sind. Wer zurückkommen möchte, für ein paar Wochen oder für immer, der kann das tun. Und davon profitieren Menschen wie Helmut, die sich doch so vehement gegen die europäischen Grundideen wehren. Das Memelland jedenfalls liegt heute am besten Ort seit seiner Entstehung: in der Mitte Europas.