Die Überfahrt von P.E.I. nach Nova Scotia ist eine kurze und so sind wir pünktlich zum Mittagessen in Pictou. In einem kleinen Restaurant, das schon um kurz vor 12 rappelvoll mit älteren Leuten ist, genießen wir ein wirklich leckeres zweites Frühstück und starten auf diese Weise gestärkt Richtung Cape Breton im Norden von Nova Scotia. Cape Breton ist eine eigene Insel und beherbergt einen viel gelobten Nationalpark. Also hin da! Wie kamen wir eigentlich darauf, dass uns schon irgendwie
eine Unterkunft über den Weg laufen wird? War ja bisher eigentlich nie so in Kanada, dass man irgendwo langfährt und plötzlich auf ein reizendes Hotel stößt, das einen mit günstigen Preisen und freien Zimmern von der Straße lockt. Irgendwann finden wir uns nach Zimmern googelnd und leicht genervt am Straßenrand
wieder, haben aber Glück und beziehen ein wunderbares Bed and Breakfast in Baddeck. Mit Whirlpool im Badezimmer, so was hatte ich ja noch nie. Baddeck liegt am Rande des Nationalparks und so dauert es am nächsten Tag nicht allzu lang bis wir die spektakuläre Küste erreichen. Im Park gibt es mehrere Trails und wir nehmen einen der populärsten, steht zumindest im Reiseführer. Auch die Anzahl der parkenden Autos lässt darauf schließen und anfänglich begegnen wir noch vielen Menschen, bis der Rundweg beginnt. Man kann ihn links oder rechts rum laufen, nehmen wir rechts, ist ja eigentlich egal. Wir studieren zunächst die Verhaltensregeln für Kojoten-Begegnungen (Eindruck schinden und zur Not mit einem Stock verjagen) und hoffen
dann auf Elche, aber die wollen sich einfach nicht zeigen. Es geht durch waldiges Gelände Richtung Küste und wir sind erstaunt, dass wir keine anderen Wanderer mehr sehen. Es ist ein schöner Weg, der nach etwa zwei Stunden zu einer hölzernen Plattform oberhalb des Meeres führt. Und da sind wir dann nicht mehr allein – zu diesem Aussichtspunkt gelangt man in weniger als einer halben Stunde, wenn man den Rundweg links herum nimmt. Das scheinen die meisten zu wissen, denn die Zahl der Flip-Flop-Tragenden auf der Plattform ist groß. Ihr hattet’s vielleicht bequemer, wir dafür aber schöner! Wir fragen uns dann allerdings, wozu viele einen Golfschläger dabei haben, den sie wie einen Wanderstock benutzen. Golfspielen kann man hier eindeutig nicht – das hat doch wohl nichts mit den Kojoten zu tun?
Wir fahren weiter immer an der Küste entlang und sind kilometerlang die einzigen auf der Straße. Kommt der Name Kanada womöglich von „keiner da“? Am frühen Abend erreichen wir Ingonish, diesmal haben wir vorgebucht, ein kleines Motel, von dem wir eigentlich nicht viel erwarten. Das Motel ist tatsächlich klein, aber mit spektakulären Blicken gesegnet. Vom Bett aus blickt man durch ein riesiges Fenster direkt aufs Meer – sehr schön!
Den Nationalpark haben wir damit umrundet, zum Zelten, was hier bestimmt wunderbar ist, ist es immer noch etwas zu kalt, also verlassen wir Cape Breton und fahren nach Lunenburg, eine knappe Stunde hinter Halifax. Eine Gründung deutscher und schweizer Auswanderer und Weltkulturerbe. Wirklich ein
reizendes Städtchen mit einem hübschen Hafen und vielen bunten Holzhäusern. Die diversen Kirchen des Ortes sehen von weitem fast ein wenig gotisch aus und tatsächlich nennt sich dieser Baustil „carpenter gothic“, was halt der Zimmermann mit Holz so hinkriegt, wenn er gotische Steinbauten nachbauen will. Ein schöner Ort für einen langen Spaziergang und eines der besten Essen während unserer Kanada-Reise: in Magnolia’s Grill gibt es eine wunderbare Seafood-Chowder für mich und Fishcakes mit einem tollen Salat für Eric. Das Geheimnis ihres Salatdressings wollten sie uns leider nicht verraten…
Und weiter geht’s, wir wollen noch irgendwo zwischen hier und Toronto für eine Woche ein Häuschen mieten und in Nova Scotia sind wir nicht fündig geworden. Also buchen wir die Fähre auf’s Festland und wollen dann in die USA. Die Fähre geht um 11, von Lunenburg sind es mehr als zwei Stunden, man sollte auch ein Stündchen vorher dort sein, das ist uns zu stressig, also suchen wir uns eine Unterkunft in Fährnähe und fahren am Nachmittag von Lunenburg aus dort hin. Sowohl das Granvalley Bed and Breakfast als auch der Ort Annapolis Royal sind so entzückend, dass wir es fast bereuen, die Fähre schon gebucht zu haben. Eine äußerst gemütliche Nacht später machen wir uns auf, Kanada erst mal zu verlassen und Richtung Maine aufzubrechen. Aber davon später mehr.





























New Brunswick, einer der drei Seeprovinzen Kanadas. Benannt nach dem Königshaus Braunschweig geht es hier sehr britisch zu – obwohl diese Provinz die einzige offiziell zweisprachige Kanadas ist. Die Landschaft ist fast lieblich – Hügel, Wald, Wiesen, Seen und reizende bunte Holzhäuser prägen das Bild. Und: sie jagen einen nicht mehr unerbittlich über die Straßen, sondern halten britisch-höflichen Abstand. Uff… Fast schon amerikanisch ist die stolze Freude der Kleinstädte an Superlativen: wir passieren 

Am Ufer vor der Axt legen wir einen Picknick-Stopp ein, der Fluss ist hier besonders breit, es weht ein leichter Wind und die Sonne scheint auf uns herab – perfekt für einen entspannten Nachmittag. Im Supermarkt gegenüber werden wir freundlich begrüßt und verabschiedet – es ist so deutlich anders hier.




















Und Eric erst recht. Aber was hier gesprochen wird, hat nur sehr wenig mit dem Französisch zu tun, das wir kennen. Die Aussprache ist eine vollkommen andere, sie verstehen uns schlecht und wir sie gar nicht. Na, das kann ja spaßig werden. Englisch ist hier nichts mehr, noch nicht einmal die Schnellimbisse. Na, was mag wohl PFK sein? Pommes und Fleisch aus Kanada? Ne: Poulet Frit du Kentucky! Oh, c






















