Big Island

Unser Cottage im Dschungel
Unser Cottage im Dschungel

Nach den vielen Wüsten, die wir auf unserer bisherigen USA-Reise durchquerten, bekommen wir auf Hawaii nun einen kräftigen Kontrast dazu geboten.
Anders als ich es mir vorstellte, ist es nicht so, dass wir hier jeden Tag bei 40 Grad am Strand liegen. Dass es nicht so ist, das hat zum Teil mit unserer Wahl zu tun, uns für sechs Tage ein Cottage an der Ostküste von Big Island zu nehmen, etwa 20 Kilometer südlich von Hilo gelegen. Tja, und Hilo, so haben wir nun gelernt, gehört zu den regenreichsten Städten der Welt… Zudem kamen in den letzten beiden Tagen auch noch Warnmeldungen vor den Ausläufern eines tropischen Sturms im Radio, der vor der Küste Hawaiis tobte -es sei mit starkem Regen und Wind zu rechnen, man möge auf weitere Meldungen lauschen.
Sehr starke Regenfälle gab es denn auch tatsächlich. Es prasselte heftig auf das Dach unseres Hozhäuschen, was uns auf unserer riesigen Veranda aber gerade mal gar nicht juckte.

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Irgendwoher muss der tropische Garten mit den Avocado, Limetten, Guaven und Orchideen um uns herum ja schließlich kommen 😉20150922-Hawaii-Lumix-61

Das ist dann auch schon der zweite Grund, warum das Strandleben bislang noch nicht stattfand: Unser Häuschen liegt nicht am Strand. Es liegt im Dschungel!
Fährt man vom Highway auf die Orchidroad ab, so ist es fast noch ein Kilometer auf unbefestigter und unbenamter Straße zu fahren, im Schneckentempo durch wassergefüllte Schlaglochkaskaden.
Es war ein idealer Ort, um von den vielen zurückgelegten Kilometern zu entspannen und einfach mal fast nichts zu tun, außer ab und an einen der wunderschönen 20150921-Hawaii-Lumix-24Goldstaubtag-Geckos zu beobachten oder in der Dunkelheit den Fröschen zuzuhören, die hier wie Vögel singen können.
Wer sich das mal ansehen mag, der kann die Homepage der beiden sehr netten Betreiber besuchen: Cottage-Homepage
Ab und an haben wir aber durchaus etwas unternommen. So fuhren wir zu einem Abendmarkt nahe dem Meer. Eigentlich war es so etwas wie ein Hippietreffen auf dem Lande. Menschen allen Alters liefen dort in Hawaiihemden oder Batikklamotten herum. Ca. 60 Prozent waren teils heftig tätowiert und alle lachten einen freundlich an -ok, ab und an lag auch ein süßlicher Geruch in der Luft…
Neben Essen wurde dort vor allem selbstgebastelter Schmuck feilgeboten, aber auch waffenfähige Bumerangs. Auf einer Bühne spielte eine Band hawaiianischer Wonnebrocken 20150924-Hawaii-Lumix-96Hula-Musik und immer wieder kamen einzelne Gäste hinzu, die sich grazil im sanften Rhythmus der Musik bewegten. Es herrschte eine sehr gute Stimmung.
An einem anderen Tag besuchten wir den Vulkan Nationalpark. Big Island ist, wie der Name schon sagt, die größte der hawaiianischen Inseln und sie wächst stetig weiter. Dies kommt von den vulkanischen Aktivitäten, deren Spuren man allenthalben beobachten kann: Immer wieder gibt es die natürlich länger schon abgekühlten Lavaströme zu sehen, die alles niederwalzten, was ihnen im Wege stand. Steht man in solch einem Lavastrom, dann sieht es eigentlich aus, als hätte ein gigantischer Pflug einen Acker mehrere Meter tief komplett auf den Kopf gestellt. 20150924-Hawaii-Lumix-133Aber das, was wie Erde ausschaut, das ist dann doch Gestein, wenn auch sehr poröses. Nach und nach setzt sich die Pflanzenwelt auch dort wieder durch und aus dem teils tiefschwarzen Grund, stechen grün leuchtende Blätter hervor.
Wir durchwanderten einen ausgekühlten Krater, der zuletzt 1959 ausgebrochen war und aus dem auch noch heute immer wieder Rauchschwaden aufsteigen. Am Abend dann, konnte man von einem Aussichtspunkt aus einen Blick auf einen noch immer aktiven Krater erhaschen.20150924-Hawaii-Nikon-58 In der Dunkelheit wurde er von der tief unten wabernden, glühenden Lava tief rot erleuchtet.
Aber wir haben auch ein wenig vom Leben in einer kleinen hawaiianischen Stadt mitbekommen, denn an unserem letzten Abend gab es in Hilo eine lange (tatsächlich für alle alkoholfreie) Nacht mit diversen Bands auf verschiedenen Bühnen. Es wurde teilweise heftig wild getanzt und man konnte so manch interessante Type beobachten, die bei uns vermutlich gleich nach Berlin entschwinden würde. Hier tut es Hilo 🙂
Hilo hat was, nicht nur Regen!

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